Kinder arbeiten statt zur Schule: Eine schmerzhafte Realität im Kosovo
Schreibt: Dr. Sc. Antigona Gashi
Im Kosovo sind manche Kinder, insbesondere in den ärmsten Vierteln, gezwungen zu arbeiten, um zu überleben. Junge Kinder, die eigentlich zur Schule gehen sollten, schieben Karren voller gesammelter Recyclingmaterialien und versuchen, damit ein paar Cent für ihr tägliches Essen zu verdienen. Leider ist dieses Phänomen, dass Kinder hart arbeiten müssen, um etwas Geld zu verdienen und ihre Familien zu unterstützen, in einigen Gemeinden und Vierteln des Kosovo mittlerweile fast schon alltäglich geworden.
Darüber hinaus können sich viele Familien weder Transportkosten noch Schulmaterialien leisten oder sind aus Notwendigkeit gezwungen, ihre Kinder in diese Form des Überlebens einzubinden, um ihnen zu einem Einkommen zu verhelfen.
Folgen des Schulabbruchs
Folgendes passiert, wenn Kinder die Schule abbrechen oder davon bedroht sind:
Begrenzte Berufsaussichten: Ohne Schulabschluss haben Kinder deutlich geringere Chancen auf eine feste Anstellung.
Es entsteht ein Teufelskreis der Armut: Schulabbruch führt zu weiterer Benachteiligung – weniger Bildung, weniger Jobchancen, mehr Armut und eine noch verletzlichere zukünftige Generation.
Soziale Ausgrenzung: Kinder, die die Schule abbrechen, verlieren oft den Zugang zu sozialen Netzwerken und strukturierten Lernumgebungen und laufen Gefahr, isoliert zu werden.
Die Kosten für die Gesellschaft insgesamt: Für Kosovo bedeutet der Schulabbruch, dass das Land sein Humankapital nicht voll ausschöpft, was sich negativ auf Wirtschaftswachstum, sozialen Zusammenhalt und Gleichstellung auswirkt.
Welche Maßnahmen können ergriffen werden?
Erhöhte Investitionen in die Vorschulerziehung, den Transport von Schülern in ländlichen Gebieten und die Bereitstellung von Schulmaterialien für Kinder aus bedürftigen Familien.
Einführung eines Systems zur frühzeitigen Erkennung von Kindern, die vom Schulabbruch bedroht sind, und zur Wiedereingliederung in die Schule, insbesondere in benachteiligten Gemeinschaften.
Die Einbindung von Gemeinschaften, Eltern und Institutionen, um sicherzustellen, dass Kinder ihr Recht auf Bildung wahrnehmen und nicht in Arbeit verwickelt werden, die ihre Entwicklung behindert.
Unterstützung von Programmen, die Bildung mit praktischen Fähigkeiten und dem Arbeitsmarkt verknüpfen – damit die Schüler den wahren Wert der Bildung erkennen.
Sensibilisierungskampagne zur Bekämpfung von Stereotypen, Diskriminierung und Kinderarbeit, insbesondere in den am stärksten betroffenen Gemeinschaften.
(Der Autor besitzt einen Doktortitel in Führungskräfteentwicklung und Recht von der Universität Charleston)

